Bifaziale Solarmodule gelten als die nächste Generation der Photovoltaiktechnologie. Sie erzeugen Strom nicht nur durch direktes Sonnenlicht auf der Vorderseite, sondern nutzen auch reflektiertes Licht auf der Rückseite. Unter optimalen Bedingungen kann so ein deutlich höherer Stromertrag erzielt werden als mit herkömmlichen monofazialen Modulen. Doch wann lohnt sich der Einsatz und welche Faktoren beeinflussen den Mehrertrag?
Wie bifaziale Module funktionieren
Bifaziale Module unterscheiden sich von Standardmodulen durch eine transparente Rückseite, die Lichtdurchlass erlaubt. Die Solarzellen sind auf beiden Seiten aktiv und können so sowohl direktes Sonnenlicht als auch reflektiertes Licht verwerten.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg bifazialer Anlagen ist der Albedo-Wert, der das Rückstrahlvermögen einer Oberfläche angibt. Je höher die Albedo, desto mehr Licht wird reflektiert und kann von der Modulrückseite genutzt werden. Helle Flächen wie Beton, Schotter oder spezielle reflektierende Folien (sogenannte Albedo-Verstärker) verbessern die Ausbeute erheblich. In Kombination mit dem richtigen Montageabstand und einem geeigneten Neigungswinkel sind Mehrerträge von bis zu 30 Prozent realistisch.
Herausforderungen und Einsatzgebiete
Bifaziale Module sind besonders effizient, wenn sie in Umgebungen installiert werden, die ausreichend reflektiertes Licht bieten. Flachdächer, Terrassen oder Schallschutzwände bieten dafür gute Voraussetzungen. Die Rückseite leistet vor allem morgens und abends einen wesentlichen Beitrag zur Stromerzeugung, wenn die Sonne flach steht. In diesen Tageszeiten kann der Energiegewinn deutlich über dem von monofazialen Modulen liegen. In Projekten mit begrenzter Fläche oder zur Effizienzsteigerung von Großanlagen kann der Einsatz bifazialer Module somit wirtschaftlich besonders attraktiv sein.
Fazit: Technologie mit Zukunftspotenzial
Bifaziale Module bieten eine effiziente Möglichkeit, die Stromproduktion pro Quadratmeter deutlich zu steigern. Vorausgesetzt, die Installationsbedingungen stimmen, kann der zusätzliche Ertrag die Mehrkosten der Module deutlich wettmachen. Damit sind sie eine vielversprechende Option für Planer, Betreiber und Investoren, die den maximalen Nutzen aus ihrer PV-Anlage ziehen wollen. So wird mit dem richtigen Setup wird jeder Sonnenstrahl doppelt genutzt.
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